Direct3D Wrappers

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Da es üblich ist, dass Direct3D nur unter Microsoft Windows nativ unterstützt wird, müssen andere Betriebssysteme auf sogenannte Übersetzungsschichten zurückgreifen, um Direct3D‑Inhalte darzustellen. Diese Seite gibt einen Überblick über gängige Übersetzungsschichten die unter Linux Verwendung finden.

WineD3D

WineD3D (Wine Direct3D) ist eine der bekanntesten und ältesten Direct3D‑Wrapper. Wie bei Wine (Wine Is Not an Emulator) wird auch bei WineD3D nicht emuliert: Direct3D‑Aufrufe werden verstanden und auf entsprechende OpenGL‑Aufrufe abgebildet.

WineD3D ist Teil von Wine selbst und unterstützt Direct3D 1 bis 11. Es wird außerdem daran gearbeitet, die OpenGL‑basierte WineD3D für Direct3D 1 bis 9 auf Vulkan zu portieren.

DXVK

DXVK ist eine weit verbreitete, auf Vulkan basierende Übersetzungsschicht. Ursprünglich von Philip Rebohle entwickelt, um NieR: Automata unter Linux spielbar zu machen, wurde DXVK Teil von Valves Wine‑Fork Proton und treibt modernes Linux‑Gaming an.

DXVK unterstützt Direct3D 8 bis 11 (ursprünglich nur D3D10/11).

D9VK: War ursprünglich ein eigenes Projekt für Direct3D‑9 zu Vulkan und ist inzwischen in DXVK eingegliedert.

D8VK: Wie D9VK einst ein eigenes Projekt für Direct3D‑8 zu Vulkan und mittlerweile auch Teil von DXVK.

DXVK-native: Ein Fork von DXVK, der ohne Wine benutzt werden kann. Hilfreich für Entwickler um Direct3D‑Spielen auf Linux zu portieren. Beispiele: Portal 2, Left 4 Dead 2, Half‑Life 2.

DXVK-nvapi: Keine Übersetzungsschicht an sich, sondern eine Neuimplementierung von NVIDIAs NVAPI, die Spielen Zugriff auf proprietäre NVIDIA‑Features (z. B. DLSS, PhysX) ermöglicht.

VKD3D

VKD3D wurde vom Wine‑Projekt als Direct3D‑12 zu Vulkan‑Mapper entwickelt. Oft verwechselt mit VKD3D‑proton — letzteres ist ein von Valve gepflegter Fork von VKD3D der in Proton integriert ist.

VKD3D is außerdem auch auf DXVK‑nvapi angewiesen um zusätzliche NVIDIA‑Funktionen zu nutzen.

eOn

Proprietärer Direct3D zu OpenGL‑Mapper von Virtual Programming, verwendet u. a. in den Linux‑Ports von BioShock Infinite, The Witcher 2: Assassins of Kings und Saints Row: The Third.

Tungsten

Proprietärer Direct3D→OpenGL‑Mapper von Feral Interactive, genutzt in älteren Ports wie Tomb Raider (2013), Alien: Isolation, Mad Max. Später ersetzte Feral ihn durch Feral3D. Leider findet sich online nur wenig über Tungsten. Mancher orts wird es auch als "IndirectX" bezeichnet. Welcher Name nun wirklich zutrifft is nicht klar.

Feral3D

Proprietärer Direct3D zu Vulkan‑Mapper von Feral Interactive, eingesetzt in späteren Linux Ports (z. B. Rise of the Tomb Raider, Shadow of the Tomb Raider) und in Betas für Mad Max und The Lord of the Rings: Shadow of Mordor.

ToGL

Bevor Valve DXVK‑native nutzte, verwendeten sie in Source‑Engine‑2‑Linux‑Titeln ToGL um Direct3D auf OpenGL abzubilden.

Quellen